Rennbericht vom Hungaroring.

lkw-teile24.de
2021-06-24 13:10:00
Rennbericht vom Hungaroring. -

Endlich wieder Rennen fahren

„Es ist aber auch höchste Zeit geworden!“ André Kursim sprach sicher nicht nur für sich, auch alle anderen Konkurrenten freuten sich, nach der langen Zwangspause endlich wieder Rennen fahren zu dürfen. Wobei der Fuldaer und das Don`t Touch-Team ja noch ein wenig länger pausiert hatten als das Gros der Teilnehmer: Das Saisonfinale 2019 in Jarama war das letzte Rennwochenende, zu dem die Mannschaft aus Berlin ausgerückt war. Aufgrund der strikten Quarantänebestimmungen während der Covid-Pandemie war es für den Fahrer ebenso wie für die Mechaniker-Crew unmöglich, die beiden im vergangenen Jahr ausgetragenen Rennen in Most und auf dem Hungaroring zu bestreiten. Wer den Rennsport in der Freizeit oder „nebenher“ betreibt, kann sich eben keine tagelange oder auch mehrwöchige Quarantäne leisten. An gleicher Stelle, unweit der ungarischen Hauptstadt Budapest, fand jetzt der Saisonauftakt 2021 statt. Zur Erinnerung: Die Organisatoren in Misano hatten beizeiten darum gebeten, den Mai-Termin in Italien in den Herbst zu verlegen, um mehr Planungssicherheit zu gewährleisten.

Die bis vor kurzem geltenden Quarantäneregelungen waren auch der Grund dafür, dass Kursim und das Team an den beiden gemeinsamen Trainingsterminen im April und Mai auf den Rennstrecken in der Tschechischen Republik (Most) und in Frankreich (Nogaro) passen mussten. „Wir waren einmal zum Testen auf einem Flugfeld, das war‘s dann auch schon. Was natürlich deutlich zu spüren war, die Konkurrenten sind in diesem Jahr schon etliche Kilometer mehr gefahren, das hat die Sache hier in Ungarn auch nicht leichter gemacht,“ gab Kursim zu bedenken. So gesehen verbuchte er es als Erfolg, am Sonntag zweimal in die Punkteränge gefahren zu sein.

Am ersten Tag verzeichnet das Protokoll einige Überraschungen. Im ersten Rennen der neuen Europameisterschaftsrunde, das André Kursim vom neunten Startplatz aus anging, dauerte die Freude darüber, endlich wieder ein Rennen zu bestreiten, nur wenige Sekunden: „Schon kurz nach dem Start ist mir eine Bremsscheibe gerissen, das war’s dann natürlich.“ Der gelbe Iveco war allerdings nicht der einzige Racetruck, der vorzeitig zurück in die Box kam. Auch Lokalmatator Norbert Kiss, der von der Pole Position gestartet war, musste das Rennen wegen eines losen Turbo-Schlauchs ungeplant früh beenden.

Im zweiten Lauf erwischte das frühe Aus das komplette Feld. Steffen Faas war aufgrund eines technischen Defekts (in Folge eines kleineren Startunfalls) spektakulär in die Streckenbegrenzung gekracht. Weil die Reparatur von Leitplanken und Fangzaun nicht in kurzer Zeit zu bewerkstelligen war, entschied sich die Rennleitung, den Lauf zu annullieren. Er wurde angesichts der fortgeschrittenen Zeit auch nicht mehr gestartet.

Am Sonntag lief es dann etwas besser für Kursim. Das zweite Qualifying beendete er mit der sechstschnellsten Rundenzeit. Im Race 3 kam er nach den elf Rennrunden als Siebter ins Ziel. Mit einem Startplatz in der ersten Reihe im abschließenden Lauf wurde es aber doch nichts, denn wegen Overspeed brummten die Kommissare dem Fahrer mit der Startnummer 11 eine 10-Sekunden-Strafe auf, die ihn auf Platz neun zurückwarf – also mitten ins Getümmel. Andererseits bekam André Kursim so Gelegenheit, seine kämpferischen Qualitäten unter Beweis zu stellen. Fast über die gesamte Renndistanz klebte Antonio Albacete im abschließenden Lauf dieses Wochenendes am Heck des gelben Iveco – doch mit einer tollen Leistung hielt Kursim den Spanier in Schach und beendete das Rennen auf Platz 8, vor dem MAN-Fahrer.

Das Fazit nach eindreiviertel Jahren Rennpause: „Die Luft ist in diesem Jahr ganz schön dünn geworden. Wir hatten an diesem Wochenende noch Schwierigkeiten mit den Temperaturen von Bremse und Kühlwasser, haben das aber in den Griff bekommen. Mit etwas Glück könnten die Rundenzeiten dann am Nürburgring für die Top 5 reichen.“ Ob das Team bis dahin die fehlenden Testrunden zumindest teilweise nachholen kann, wird sich in den nächsten Tagen entscheiden.

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Wir als lkw-teile24 danken Don't Touch Racing für diesen tollen und lebhaften Rennbericht.